Die sagenumwobene Geschichte vom Ross Beiaard und den Vier Aymonskindern entstammt einem mittelalterlichen Ritterroman und verbreitete sich über weite Teile Europas. Liedermacher, Volkserzählungen und bildhafte Umzüge verliehen dieser Heldengeschichte im 15. Jahrhundert eine universelle Bekanntheit. Die Sage geht über die Problematik der frühen Feudalgesellschaft zur Zeit Karls des Grossen.
Aymon, der Herr von Dendermonde, streitet sich schon seit Jahren mit seinem Feudalherrn, Karl dem Grossen. Die Vier Aymonskinder führen diesen Kampf weiter und können sich auf die zuverlässige Hilfe vom Ross Beiaard stützen. Nach jahrelangem Streit und Krieg beschliesst Karl ein Ultimatum: Frieden in Tausch für das Ross. Darauf wird das Heldenross in der Dendermündung ertränkt. Das Pferd lebt allerdings im Dendermondener Ross Beiaardumzug weiter. Zehnjährlich macht das Riesenpferd mit den Vier Aymonskindern auf dem Rücken seinen Siegeszug durch die Stadt.
Dendermonde ist im In- und Ausland als Ross Beiaardstadt bekannt. Es ist die einzige Stadt der Welt, in der das Ross Beiaardthema Schwerpunkt eines traditionsreichen Umzugs ist. Der letzte Umzug fand statt in 2010. Am 29. Mai 2022 wird das Ross das nächste Mal durch Dendermonde stolzieren.
Riesen
Wer bis zum nächsten Ross Beiaardumzug keine Geduld mehr hat und trotzdem die schönsten mittelalterlichen folkloristischen Bräuche genieben möchte, sollte in Dendermonde dem alljährlichen traditionsreichen Riesenumzug beiwohnen. Am Donnerstagabend nach dem vierten Sonntag im August machen die drei Dendermondener Zunftriesen Indianer, Mars und Goliath ihren Siegeszug durch die Stadt.
Zusammen mit etwa 1.000 Statisten erobern die tanzenden Riesen schon viele Generationen lang das Herz des Publikums.
Genau wie das Roß Bayard (Ros Beiaard) und der Roß Bayard Umzug genießen die Riesen und ihr Umzug auch den UNESCO Status des immateriellen Weltkulturerbes
